U N S E R E  N E U E N - K L A S S E  5

Das Aufnehmen von 140 Kindern mit unterschiedlichsten Lernvoraussetzungen und Schulerfahrungen aus mittlerweile vielen Grundschulen kommunaler und auch privater Trägerschaft in Klasse 5 war Anlass, ein völlig neues Unterrichtskonzept zunächst in dieser Altersgruppe zu erstellen. Voraussetzung dafür ist eine explizit souveräne Vorarbeit bis in die Grundschulen hinein. 

Erster Schultag

Am Montag treffen sich die Kleinen erst um 8.15 Uhr auf dem Schulhof neben der Turnhalle. Um diese Zeit sind die vielen Großen schon im Schulhaus verschwunden und wir verlieren keines der neuen Kinder. Also bitte nicht früher kommen!
Achtung! Es finden Bauarbeiten in der Hemingwaystraße unmittelbar vor dem Schulhaus statt! Die Straße ist gesperrt und nicht durchgängig befahrbar. 

VORBEREITUNG 

Im Vorfeld stellen wir das Team der Verantwortlichen für diesen Jahrgang zusammen. (In den letzten beiden Jahren hatten die Jahrgangsteams der abgebenden Abschlussjahrgänge nach Klasse 10 freiwillig die neuen 5. Klassen übernommen und sich damit auf eine neue große Aufgabe eingelassen.) 

Zum Team 5 gehören an unserer Schule bei Weitem nicht nur die Klassenleitungen. 

Es sind auch die Fachlehrkräfte der Kernfächer, ein Kollege oder eine Kollegin wird zur Koordination der Jahrgangsstufe bestimmt. Das muss keiner der betreffenden Klassenlehrerinnen oder -lehrer sein. 

Außerdem ist eine multiprofessionelle Beratungsstruktur in dieser Phase besonders wichtig. Deshalb gehören mindestens zwei der bei uns arbeitenden Förderlehrkräfte in dieses Team. Sie besuchen ab dem 2. Halbjahr nach der namentlichen Bekanntgabe der zukünftigen Kinder durch den Schulträger (in Sachsen-Anhalt haben kommunale Schulen keinen Einfluss auf die Auswahl der Schülerinnen und Schüler in Klasse 5) die abgebenden Grundschulen und erkundigen sich nach eventuell zu beachtenden Bedürfnissen der einzelnen Mädchen und Jungen. 




ERSTER ELTERNABEND 

Der größte Anteil der Mädchen und Jungen, die an unserer Schule in Jahrgang 5 eingeschult werden, kommt aus dem direkten Umfeld, viele aber auch aus der Innenstadt und den angrenzenden Eigenheimgebieten mit unterschiedlichen Bildungsempfehlungen. Umso wichtiger ist es uns als Schule, den ersten gemeinsamen Elternabend des gesamten Jahrgangs vor Schuljahresbeginn und in einer ganz besonders wertschätzenden Atmosphäre durchzuführen. So soll die Vorfreude für uns alle gemeinsam steigen. 

Die Familien erhalten im Frühjahr alle eine schriftliche Einladung zu dieser Veranstaltung in eine der schönsten Konzerthallen der Stadt. Den Rahmen für die Eltern-Informationsveranstaltung bildet ein kulturelles Programm, gestaltet durch Kinder und Jugendliche unserer Schule. Diese haben im normalen Schulalltag bei uns beispielsweise als Mitglied des Ensembles ein Instrument, Singen oder Tanzen gelernt und präsentieren dies gemeinsam. Zentrales Thema dieser Veranstaltung ist das Aufklären zum Thema „Wie weiter nach der Grundschule?“ 






KENNENLERNWOCHE

Unsere Klassen werden nicht nach bisheriger Zugehörigkeit zu Grundschulen oder Wohngebieten gebildet, sondern nach professionell vorbereiteten Kennenlern-Wochen. Hierbei spielen weitere fest zugeordnete Kolleginnen und Kollegen eine wichtige Rolle. Dazu gehören eine Lehrkraft für die Entwicklung selbstorientierter Lernphasen, ein Lehrer mit dem Aufgabengebiet „Integrationshilfe“ für Kinder zugewanderter Familien, eine Beratungslehrkraft, die auch die Familien beraten kann, eine Kollegin oder ein Kollege, die oder der in unserer so genannten „Lernlandschaft“ deeskalierend mit Kindern in ruhiger Umgebung arbeiten kann, eine pädagogische Mitarbeiterin sowie ein Mitglied des Bereiches „Schulsozialarbeit“. Oft verstärken auch Studierende diese Gruppe. 


Im Vorfeld hat das vollständige Team die so genannte Kennenlern-Woche bis ins kleinste Detail vorbereitet. (Kennenlernspiele, Testbögen, Gruppenwechsel, Veranstaltungen bei außerschulischen Partnern, Namensschilder und kleine Zuckertüten für jedes einzelne Kind…) Unter anderem werden außerdem in diesem Zeitraum durchgeführte standardisierte Tests zur Lernstandsermittlung die Grundlage dafür, die Unterrichtsvoraussetzungen eines jeden einzelnen Kindes zu ermitteln. Diese bilden die Grundlage für gezieltes Fördern und Fordern jedes einzelnen der Schülerinnen und Schüler bis zum Verlassen unseres Hauses. 

Auf Karteikarten mit Fotos der Kinder werden die Beobachtungen des Teams nach ständig wechselnden Gruppenzugehörigkeiten und Aufgaben, sowie Freizeiterlebnissen festgehalten. Am Ende der Wochen wird die Klassenbildung unter Einbeziehung aller Teammitglieder durchgeführt. So entstehen heterogene, inklusive Klassen mit einer Stärke von 28 Kindern, die vermeintlich konfliktarm und solidarisch miteinander das Unterrichtsgeschehen und die außerschulischen Angebote erleben können. 

Ab dem Beginn des regulären Unterrichts wird dieser dann klar strukturiert. Sowohl bei Unterrichtsinhalten einzelner Fächer als auch in fachübergreifenden Phasen wissen die Schülerinnen und Schüler immer, was gerade das Thema ist. Ausnahme bilden nur die zeitlich fest verankerten SoL- (Selbstorientiertes Lernen) Stränge, in denen die Kinder sich ihr zu bearbeitendes Thema aus dem Angebot wählen dürfen. Das sind jeweils im Stundenplan festgesetzte Stundenblöcke. Die Kontingente hierfür kommen aus Poolstunden der gesetzlichen Stundentafel.